Als „berührendes und starkes Bekenntniswerk“ beurteilt der Theologe und Religionsforscher Dr. Paul M. Zulehner das Buch „Obdachlos katholisch“ von Regina Laudage-Kleeberg. Der Titel und vor allem der Untertitel „Auf dem Weg zu einer Kirche, die wieder ein Zuhause ist“ lassen aufhorchen. Dabei ist sich die Verfasserin sicher, dass „Katholischsein“ ihr guttut. In den Traditionen und Werten fühlt sie sich zu Hause, doch sie hadert mit der Institution Kirche.
Die 1986 geborene Religionswissenschaftlerin, Volkskundlerin und Philosophin liebt das Anderssein und das Anderswerden von Menschen, Systemen und Organisationen. Jahrelang arbeitete sie mit Begeisterung im Bistum Essen und in der Radioverkündigung. Inzwischen kehrte sie der Kirche als Arbeitgeberin den Rücken und wechselte als Managerin in den IT- und Finanzsektor. Sie wohnt in Münster. Am 25. April kommt die Autorin auf Einladung der Familienbildungsstätte, der Gruppe Kirchenwandel, der kfd-St. Ludwig, und des Sozialdienstes Katholischer Frauen in die Familienbildungsstätte Ibbenbüren, um ihr Buch vorzustellen und mit den Zuhörern über die Suche nach einem religiösen Zuhause zu diskutieren.
Regina Laudage-Kleeberg sucht Antworten auf Fragen, die nicht nur sie umtreiben: „Wie bleibt man katholisch, wenn die Institution Kirche so menschenverachtend unterwegs ist? In ihrem Buch beschreibt sie eine neue Heimat für all die Gläubigen, die trotz aller Zweifel katholisch bleiben wollen, aber zur Institution Kirche „Nein“ sagen. Schonungslos ehrlich analysiert sie den augenblicklichen Zustand, zeigt aber auch neue Sichtweisen und Wege in die Zukunft eines gelingenden Gemeindelebens auf.
Leicht lesbar und sehr berührend erzählt sie von ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Religiosität und über den Mut, den eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Sie gelangt zu dem Schluss: „Die Institution kann ich nicht retten.“ Sie plädiert für ein mündiges Katholischsein, das sich aus der Erkenntnis herleitet, dass sie sich nicht allein auf den Weg zu einem menschlichen Zuhause machen muss.
Die Lesung mit Regina Laudage-Kleeberg im Saal der Familienbildungsstätte beginnt am 25. April um 19.30 Uhr. Anmeldungen sind über die Homepage www.fabi-ibbenbueren.de, telefonisch unter der Nummer 05451 9644-0 oder persönlich in der Klosterstr. 21 in 49477 Ibbenbüren möglich. Der Eintritt ist kostenfrei. Die Einladenden freuen sich über eine Spende.
Text: Familienbildungsstätte Ibbenbüren
Foto: Melisa Balderi
28.03.2023