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EFL Jahresbericht 2024

Die drei Leitungen der sechs Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt haben ihren Jahresbericht 2024 vorgestellt.

Ihren gemeinsamen Jahresbericht haben die Leitungen der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt jetzt veröffentlicht (von links): Michael Remke-Smeenk, Ursula Frank-Lösing und Alexandra Klima.

Grenzen bestimmen das Leben, vor allem die persönlichen – die eigenen und die der anderen. Wie mit diesen Grenzen umgehen? Wie sie überwinden, sie weiten oder schützen? Diese Fragen beschäftigen immer mehr Menschen in ihrem Alltag – Ältere und Jüngere, Familien und Paare. Das belegen die Zahlen, die die drei Leitungen der sechs Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Steinfurt, Ursula Frank-Lösing, Alexandra Klima und Michael Remke-Smeenk im Jahresbericht 2024 vorlegen. 5.613 Beratungskontakte hat es an den Standorten in Steinfurt, Rheine, Greven, Emsdetten, Ibbenbüren und Lengerich gegeben. Damit ist die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr (5.624 Beratungskontakte) konstant geblieben. Doch immer öfter geht es um Grenzerfahrungen.

Insgesamt fanden 2.081 Ratsuchende (2023: 2.080) im vergangenen Jahr bei der Bewältigung einer schwierigen persönlichen Lebenssituation Hilfe in einer der sechs Beratungsstellen, 1.318 Frauen und 763 Männer. „Durch die komplexer und umfangreicher werdenden Lebensrealitäten kommen Menschen an Grenzen, die sie überfordern“, weiß Ursula Frank-Lösing, Leiterin der Beratungsstellen in Steinfurt, Emsdetten und Greven. Vor allem die moralischen Grenzen seien früher klarer gewesen. Heute müssten sie individuell definiert und in der Beziehung ausgehandelt werden. Grenzen, das betont Frank-Lösing in diesem Zusammenhang, seien wichtig und in Ordnung, sie geben Struktur und Ordnung.

Der Jahresbericht für den Kreis Steinfurt mache deutlich, dass die Herausforderungen an Ehe und Partnerschaft sowie die Familienlebensformen noch einmal anspruchsvoller geworden sind. „Da ist es gut, einen Raum zu haben, in dem man gemeinsam auf Schwieriges schaut“, sagt Alexandra Klima. Impulse von außen, sprich von den EFL-Beraterinnen und -Beratern, seien in diesen Situationen oftmals hilfreich. „Wir geben nicht nur einen Raum, um aus dem Hamsterrad des Alltags auszusteigen und in Ruhe reden zu können, wir bringen auch Aspekte und Gedanken ein, die zum Nachdenken anregen“, beschreibt sie die Situation. Für viele entstehe so die Möglichkeit innezuhalten.

Ohne Grenzen, davon sind die EFL-Leitungen überzeugt, gehe es nicht. Jedoch sei Bewegung an den Grenzen Voraussetzung für das persönliche und gesellschaftliche Zusammenleben, fügt Alexandra Klima an. „Wachstum – auch das persönliche – geschieht an den Grenzen“, erklärt Ursula Frank-Lösing. „Niemand wird bei uns bildlich über Grenzen geworfen, es geht um ein Heranführen an Grenzen, damit eine Entwicklung möglich ist“, ergänzt Michael Remke-Smeenk.

Neben den Beratungen wurden im zurückliegenden Jahr auch die Gruppenangebote wie beispielsweise Paarseminare oder die Gruppe „Über Suizid reden“ verstärkt angenommen. „Der Austausch tut den Teilnehmenden gut“, weiß Klima aus Rückmeldungen.

„Unsere Statistik zeigt, dass die Akzeptanz unserer Beratungsstellen sehr gut ist“, das freut die EFL-Leitungen im Kreis Steinfurt: „Bei aller Kritik, die Menschen haben Vertrauen zu uns als kirchlicher Einrichtung, sie schätzen unsere Arbeit.“ 
Schwerpunkte der EFL-Arbeit sind Partnerschafts-, Familien- und Einzelberatung in Lebenskrisen. Neben der klassischen Beratung ergänzten im vergangenen Jahr Mediation, Sexualberatung, Beratung bei Traumata sowie Kommunikationstrainings für Paare das Angebot der sechs Beratungsstellen. Hohen Zuspruch finden neben der Einzel- und Paarberatung auch spezifische Gruppenangebote.

Als psychologischer Fachdienst des Bistums Münster berät die EFL Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, Krisen und Konflikten professionell und unterstützt sie in ihrer Entwicklung. In den Kontaktgesprächen versuchen die Beraterinnen und Berater, den Klientinnen und Klienten Raum und Zeit zu geben, um Wünsche, Bedürfnisse und Hoffnungen zu formulieren. Sie bekommen Gelegenheit, Enttäuschungen zu verarbeiten, als Paar oder Einzelperson Pläne zu schmieden und Ziele zu entwickeln.

Ratsuchende können sich in den EFL-Beratungsstellen des Bistums Münster in Emsdetten (Tel. 02572 9419019), Greven (Tel. 02571 986581), Ibbenbüren (Tel. 05451 500223), Lengerich (Tel. 05481 9020880), Rheine (Tel. 05971 96890) und Steinfurt (Tel. 02551 864446) melden. Eine Kontaktaufnahme ist auch online über die Homepage www.ehefamilieleben.de möglich.


Text/Foto: Bischöfl. Pressestelle
02.07.2025