„Ich freue mich darauf, anderen von der christlichen Botschaft zu erzählen“, sagt Jonas Mieves. Der 34-jährige gebürtige Wettringer wird am Pfingstsonntag, 8. Juni, vom emeritierten Bischof Dr. Felix Genn im münsterischen St.-Paulus-Dom zusammen mit einem weiteren Kandidaten zum Priester geweiht.
Sein Weg verlief nicht geradeaus ins Priesterseminar: „Ich habe mir Zeit genommen“, schaut Jonas Mieves zurück – und fügt an: „Ich bin froh, vor dieser Entscheidung zur Weihe etwas anderes gesehen und woanders gearbeitet zu haben.“
Nach dem Abitur am Gymnasium Arnoldinum in Burgsteinfurt zog es ihn nach Irland, zum Zivildienst in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung: „Das waren wertvolle Jahre.“ Obwohl ihm schon seit der Oberstufe immer wieder der Gedanke gekommen war, Theologie zu studieren, schrieb sich Mieves anschließend erst einmal für das Fach Jura an der Universität in Münster ein. Nach zwei Semestern wechselte er zur Theologie. Er studierte zwischendurch ein Jahr an der Universität Straßburg, Frankreich. 2019 erhielt er den wissenschaftlichen Abschluss „Magister Theologiae“.
Weil ihn neben der Kirchenmusik – er spielt leidenschaftlich Orgel – besonders der Umgang mit Sprache fasziniert, machte Mieves ein Praktikum bei der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) und in der Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Es folgte ein Volontariat beim Herder-Verlag in Freiburg. Nach der Ausbildung bot der Verleger ihm eine Stelle als Redakteur bei der Wochenzeitung „Christ in der Gegenwart“ an. Ein Traumjob, sagt der künftige Priester, den er 2021 schweren Herzens kündigte. Denn: „Das Thema Priesterwerden hatte mich trotz anderer guter Erfahrungen in den vergangenen zehn Jahren nie wirklich losgelassen.“
Als fertiger Theologe mit journalistischen Berufskenntnissen meldete er sich im Borromaeum. Im Juni 2024 wurde Jonas Mieves zum Diakon geweiht. In den zurückliegenden zehn Monaten war er als solcher in der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser in Münster. Seit Anfang Mai ist er zusammen mit elf weiteren Priesteramtskandidaten aus dem norddeutschen Raum im Erzbischöflichen Priesterseminar in Paderborn: „Es ist gut, sich mit anderen auszutauschen, die sich mit denselben Fragen beschäftigten wie man selbst.“ Jonas Mieves empfindet es als gegenseitige Bestärkung in einer Zeit, die in und für die Kirche aus vielerlei Gründen nicht einfach ist. Doch über allem steht für ihn: „Ich freue mich auf die Priesterweihe.“
Als mentale Unterstützung hat „Familienmensch“ Mieves zum Weihegottesdienst nicht nur seine Eltern, drei Geschwister, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins eingeladen, er freut sich auch auf das Wiedersehen mit Freunden und Wegbegleitern.
Seine erste Messe als Neupriester, die Primiz, feiert Jonas Mieves am Sonntag, 15. Juni, um 9.30 Uhr in seiner Heimatpfarrei St. Petronilla in Wettringen. Am Samstag, 21. Juni, gibt es eine weitere Primiz um 17 Uhr in Mieves‘ Diakonatspfarrei Liebfrauen-Überwasser in Münster.
Die Priesterweihe wird ab 14.30 Uhr live übertragen. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de und www.paulusdom.de sowie auf der Facebookseite und dem YouTube-Kanal des Bistums Münster verfolgen.
Text/Foto: Bischöfl. Pressestelle
02.06.2025