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    "Die Sonne verkündet durch ihr Erscheinen."

    Sir 43,2

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    "Der Ort meiner Ruhe"

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Weihbischof Hegge zum Synodalen Weg

Weihbischof Dr. Christoph Hegge hat an der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt teilgenommen und zieht eine Bilanz des Treffens.

Es sei wohl ein Anliegen aller Beteiligten, dass es künftig eine größere Beteiligung von Gläubigen an Beratungen und Entscheidungen wichtiger Themen in der Kirche gebe. So lautet das Fazit von Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Regionalbischof für die Kreisdekanate Steinfurt und Borken, nach der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges, dem seit 2020 laufenden Gesprächs- und Reformprozess zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Dabei sei es vom 3. bis 5. Februar besonders um die Beziehung zwischen dem Amt der Bischöfe und ihrer Verantwortung und Autorität sowie die Beteiligung der Gläubigen an der Leitung, an Entscheidungen und der Kontrolle der Machtausübung der Bischöfe gerungen worden, fasste Hegge die Tage in Frankfurt zusammen.

Durch synodale Strukturen der Beratung, der Mitentscheidung und der Kontrolle solle in Zukunft Machtmissbrauch verhindert und geahndet sowie Gläubigen Mitwirkungsrechte und eigenverantwortliches Handeln in Leitungsfunktionen der Kirche übertragen werden. In diesem Zusammenhang, sagte der Weihbischof, gehe es auch um die Fragen, wie viel Demokratie in der katholischen Kirche möglich sei und welche Zulassungsbedingungen zum Weiheamt gelten sollen.

„Der Synodale Weg muss meines Erachtens auf allen Ebenen der Kirche ganz neu ins Bewusstsein heben, dass wir als Kirche eine Gemeinschaft aller Getauften sind mit gleicher Würde und gleichem Wert und das alle, die Leitungsvollmacht besitzen, diese im Dienst an den Gläubigen und der Welt ausüben“, führte Hegge aus. Es gehe darum, den Gremien klar definierte Mitentscheidungsrechte über klar definierte Themen einzuräumen und zugleich diese Gremien in ihrer Verantwortung ernst zu nehmen. „Insgesamt geht es um eine Bewusstseinsänderung auf Seiten aller Gläubigen, selbstbewusst und verantwortungsbewusst synodal zu handeln“, betonte der Weihbischof.

Für ihn wäre der Synodale Weg ein Erfolg, wenn möglichst viele katholische Gläubige in Deutschland mit erneuertem Bewusstsein die Kirche mitgestalten: „Wenn in den Gläubigen das Bewusstsein wächst, dass sie alle gemeinsam diese Kirche auf allen Ebenen durch verschiedene synodale Gremien mitverantworten.“ Dazu gehörten auch Elemente der Teilung der Macht, der Entdeckung, Förderung und Qualifizierung der Charismen, der Kontrolle jedweder Machtausübung sowie die Möglichkeit, Rechte vor einem unabhängigen kirchlichen Gericht einzuklagen. „Wenn durch den Synodalen Weg das Bewusstsein und die Freude, gemeinsam Kirche zu sein, gemeinsam die Frohe Botschaft Jesu Christi in unsere Gesellschaft hineinzutragen, gestärkt wird, dann war er ein Erfolg“, zeigte sich Hegge zuversichtlich, dass durch den Reformprozess etwas in Gang gesetzt werde.

Auch Münsters Diözesanbischof Dr. Felix Genn wertete den Verlauf der Synodalversammlung als positiv. Zugleich räumte er ein: „In manchen Fragen, die noch beraten werden müssen, liegt noch viel Sprengstoff, weil hier fundamentale Fragen unseres Glaubens und der kirchlichen Lehre angesprochen werden.“ Weiter sagte Genn: „Die Zustimmung zu den Vorlagen zeigt für mich: Es gibt einen großen Willen der Synodalen für Veränderungen in der katholischen Kirche. Das betrifft insbesondere das Thema Macht und Gewaltenteilung. Ich bin zuversichtlich, dass der Synodale Weg gut weitergehen wird und dass wir auch mit der Weltkirche zusammenbleiben. Wir lernen gerade Synode und Synodalität. Das meint keine totale Harmonie. Ich hoffe, dass wir weiter zu Ergebnissen kommen, mit denen wir die Menschen erreichen und dem Evangelium Raum geben.“


Text/Foto: Bischöfl. Pressestelle
06.02.2022